Vom Paradies nach Katharinental

Das thurgauische Kloster Paradies gehört seit etwas mehr als 100 Jahren der Georg Fischer AG, die das stark vernachlässigte, 1836 aufgehobene Kloster mit dem Gutsbetrieb zur besseren Versorgung der Belegschaft 1918 erwarb. Das Ensemble wurde schrittweise restauriert und zu einem Aus- und Weiterbildungszentrum umgebaut; der Gästeflügel beherbergt seit 1952 die weltberühmte Eisenbibliothek.

Wir besichtigen unter der Leitung von Franziska Eggimann, Geschäftsführerin der Eisenbibliothek und Konzernarchivarin der Georg Fischer AG, sowie von Peter Niederhäuser, Mitautor des Kunstführers zum Kloster, den sonst nur eingeschränkt zugänglichen Gebäudekomplex rund um den stimmungsvollen Kreuzgang. Dabei lernen wir Kirche, Klostergeschichte und ausgewählte Bestände der Eisenbibliothek kennen.

Nach dem Mittagessen im idyllisch am Rhein liegenden Restaurant Paradies fahren wir ins ehemalige Dominikanerinnenkloster St. Katharinental bei Diessenhofen. Dort erwartet uns neben der Klosterkirche mit einer bedeutenden barocken Innenausstattung das Schaudepot des Historischen Museums des Kantons Thurgau, ein besonderer musealer Leckerbissen. Der Volkskundler Peter Bretscher führt uns durch die ungewöhnliche Sammlung und gibt uns einen Einblick in die Zeugnisse der ländlichen Alltagskultur der Ostschweiz, die von Weinpressen und Dreschmaschinen über Mausefallen und Reklametafeln bis zu Kochapparaturen reichen.