Der Heimatschutz Winterthur setzt sich für den Erhalt von historisch wertvollen Bauten ein und fördert das Entstehen von guten Um- und Neubauten. Wir helfen mit, das Ortsbild von Winterthur sinnvoll und mit hohem Qualitätsanspruch weiterzuentwickeln.

Der Heimatschutz Winterthur wird immer dann aktiv, wenn die Qualität unserer gebauten Umwelt durch geplante Vorhaben negativ beeinflusst werden könnte. Sie setzt sich mit baulichen Themen auseinander, die im Interesse unserer Stadt und ihrer Bevölkerung stehen und wirkt dort mit, wo das Profitdenken oder andere Ziele der nachhaltigen Entwicklung der Winterthurer Umwelt schaden könnten.

Einsatz für bauliche Zeitzeugen

Aktuell: Siedlung Brunnergut

Die Siedlung an der Lind-, Sulzberg- und Kreuzstrasse entstand zwischen 1954 und 1962 und umfasst insgesamt acht Mehrfamilienhäuser. Sie markiert die Trendwende vom Ein- zum Mehrfamilienhaus und ist zugleich die einzige Siedlung aus dieser Phase im Winterthurer Stadtzentrum. Im Jahr 2016 wurde die Siedlung ins überkommunale Inventar der schützenswerten Bauten aufgenommen. Zwei der sechs heutigen Besitzer planen die Hauszeilen an der Sulzbergstrasse und an der Kreuzstrasse durch Neubauten zu ersetzen. Die kantonale Denkmalpflege möchte die betroffenen Bauten sowie diejenigen an der Lindstrasse, die bis auf weiteres stehen bleiben sollen, aus dem Inventar entlassen. Dagegen hat der kantonalzürcher Heimatschutz im Dezember 2022 den Rekurs ergriffen. Einerseits weil kein umfassendes Gutachten über Schutzwert der Siedlung vorliegt, aufgrund dessen die Entlassung fundiert beurteilt werden könnte, zum anderen weil eine solche Entlassung üblicherweise erst nach Vorliegen eines konkreten Bauprojekts für einen Ersatzneubau erfolgt und nicht quasi auf «Vorrat». Damit würde ein heikler Präzedenzfall für andere Schutzentlassungen geschaffen. Der Fall liegt aktuell zur Beurteilung beim Baurekursgericht des Kantons Zürich.

Weiterführende Informationen

Inventareintrag kantonale Denkmalpflege

Weiterführende Informationen

Publikation Inventarentlassung

Abgeschlossene Engagements

Salstrasse 20

Das Mehrfamilienhaus an der Ecke Sal- und Neuwiesenstrasse wurde 1896 von Architekten Hermann Siegrist für die Familie von Johann Büechi-Ehrensberger erbaut. Sein Schutzwert war schon lange anerkannt, es wurde – im Gegensatz zur angrenzenden Hauszeile — aber nie ins Inventar der schützenswerten Bauten aufgenommen. Trotzdem setzte sich der Heimatschutz für einen Erhalt ein, als die Bauherrschaft 2012 einen Abbruch plante. Leider wurde der Rekurs schlussendlich vor Verwaltungsgericht abgewiesen und das Gebäude 2020 abgebrochen sowie durch einen Neubau ersetzt.

Theater Winterthur

Das von Architekt Frank Krayenbühl erbaute markante Gebäude ist nicht nur architektonisch ein bedeutendes Werk, sondern trägt auch wesentlich zur Identität dieser Stadt bei. Nicht weniger spielt das kulturelle Schaffen in diesen Räumen für Winterthur eine überragende Rolle. 2015 dachte die Stadt aufgrund der zu erwartenden Kosten für eine grosszyklische Sanierung über einen Abbruch des Gebäudes und den Ersatz durch ein Kongresszentrum mit Theatersaal nach. Unter anderem dank dem Engagement des Theatervereins Winterthur und des Heimtaschutz Winterthur entschloss sich die Stadt schlussendlich zum Erhalt des Theaters. Im Jahr 2019 wurde das Stadttheater per Volksentscheid aus der Stadtverwaltung herausgelöst und in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft überführt. Die Liegenschaft bleibt allerdings in städtischem Besitz und wird ab Sommer 2024 saniert. 

Busdepot Deutweg

Durch die Erweiterung des Busdepots Grüzefeld benötigte Stadtbus die alten Hallen und Werkstätten an der Tösstalstrasse nicht mehr. Ein Teil der Bauten entstand bereits beim Bau der ersten Tramlinie in Winterthur 1904. Die Stadt wollte 2015 nach Auszug von Stadtbus zuerst keinerlei Schutzmassnahmen ergreifen und alle Bauten auf dem Areal zum Abbruch freigeben um Platz für eine neue Überbauung zu schaffen. Durch den Einsatz des Heimatschutzes und einer Interessengruppe aus dem Kreis der Zwischennutzer des Areals gelang es mittels Rekursen den Abbruch zu verhindern. Parallel dazu zeigten sich die Genossenschaften, die das Areal für die Neubebauung übernehmen, bereit mindestens die Urhalle aus dem Jahr 1904 zu erhalten. Damit wurde der Weg frei für eine Neunutzung des Areals unter Wahrung eines Teils der historischen Bausubstanz. 

Führungen und Veranstaltungen

In mehreren jährlichen Veranstaltungen setzt sich der Winterthurer Heimatschutz mit dem gebauten Erbe der Stadt Winterthur auseinander.

Traditionsgemäss finden jährlich folgende Veranstaltungen regelmässig statt: der Neujahrsapéro in der ersten Januarhälfte und die Ordentliche Generalversammlung im Frühling. Dazu kommen in loser Folge zwei bis drei Veranstaltungen pro Jahr, die zumeist mit einer Führung, einem Spaziergang/einer Exkursion und oft auch mit einem kleinen Apéro verbunden sind.

Unsere Veranstaltungen

Nächste Veranstaltungen des Vereins Heimatschutz Winterthur
 

Prüfung Baugesuche

Der Bauausschuss des Heimatschutz Winterthur prüft laufend alle in der Stadt gestellten Baugesuche von Liegenschaften, die sich im Inventar der schützenswerten Bauten, in einer Kern- oder einer Zone mit Sonderbauvorschriften befinden.